Seit einigen Wochen hängen in Itzenbüttel diese Banner, mit denen Stimmung gegen die geplante Erweiterung von Hof & Gut gemacht werden soll.

Die Fraktionsvorsitzende der CDU, Britta Witte fragt:

Muss man in einem kleinen Ort wie Itzenbüttel so miteinander umgehen?

Fakt ist doch, dass das kleine ehemals verschlafene Örtchen sich in den letzten Jahren verändert hat und sich noch weiter verändern wird. Daran beteiligt sind alle.
Vier große Höfe bestimmen das Ortsbild. Nun ist Landwirtschaft in der heutigen Zeit kein einfaches Geschäft mehr! Soll ein in vielen Generationen entstandener Hof erhalten werden und seine Betreiber noch von ihm Leben können, dann muss man sich schon etwas einfallen lassen. Und so ist Bewegung im Ort. Ein Landwirt siedelt aus dem Ortskern aus und stellt seinen Betrieb an anderer Stelle zukunftsfähig auf, u.a. sind auch Ferienwohnungen geplant. Auf der alten Hofstelle entsteht Wohnbebauung – das verändert den Ort. Der nächste Landwirt plant ebenfalls zusätzliche Wohnbebauung auf seiner Hofstelle, den Abriss des alten Bauernhauses und einen Neubau für die Familie – das verändert den Ort. Der dritte Hof (inzwischen Öko-Betrieb), hat bereits einmal von einem
Neubaugebiet profitiert und zeitweise Event-Veranstaltungen durchgeführt – das hat den Ort verändert und plant nun zwei weitere Mehrfamilienhäuser – das wird den Ort verändern. Auch Hof Nummer vier hat sich verändert, wird sich und den Ort noch weiter verändern. Nur hier ist das Konzept einmal nicht neue Wohnbebauung. Die alte zum Teil denkmalgeschützte Hofstelle wurden in den letzten Jahren attraktiv umgestaltet. Neben der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft mit Rinderzucht, entstanden in der alten Scheune Wohnungen, der Reitbetrieb
wurde weiterentwickelt und unter dem Label Hof & Gut entstanden ein kleines Hotel sowie Gastronomie. Letzteres ist heute ein beliebter Anlaufpunkt für viele Itzenbütteler, Jesteburger und weit darüber hinaus.
Nun ist die Weiterentwicklung mit einem Landhotel und einem Hofladen geplant, das ruft Nachbars Zorn hervor.

 

Ist das wirklich mehr Veränderung für einen Ort als immer weitere Neubaugebiete? Und kann man es nicht auch positiv sehen? In Itzenbüttel ist Bewegung. In vielen Regionen Deutschlands verkommen ganze Dörfer zu reinen Schlafstätten oder sterben sogar ganz. Die Immobilien sind hier nichts mehr wert. In einem lebendigen Ort zu wohnen, dort wo andere Menschen Urlaub machen und dank eines Hofladens vielleicht auch nicht wegen jedem Stück Butter mit dem Auto fahren zu müssen, das ist doch bereichernd für alle.

Klar, wo Licht ist, ist auch Schatten.

Darüber muss man miteinander in der Dorfgemeinschaft reden.

REDEN – nicht Banner aufhängen!