Freude bei der CDU in Jesteburg und in großen Teilen der Jesteburger Bevölkerung: famila hat in der vergangenen Woche die Baugenehmigung für ihren Markt in Jesteburg erhalten.

Damit sollte auch dieser Ort im Landkreis Harburg wie seine Nachbarn in absehbarer Zeit wieder eine adäquate Einkaufsmöglichkeit erhalten und das Pendeln nach Ramelsloh, Hittfeld oder Nenndorf ein Ende haben. Freuen werden sich auch viele Anwohner entlang der Wohngebiete um die Schützenstraße, sie müssen derzeit selbst für ein Brötchen weite Wege in Kauf nehmen. Gerade in dem älteren Teil dieser Wohngebiete leben viele Senioren, die kein Auto besitzen und daher oftmals auf Hilfe angewiesen sind. „Ich bin überzeugt, dass ein hochwertiger Lebensmittelhändler unserem Ort gut tun wird“, so Britta Witte, Bauausschussvorsitzende in der Gemeinde. Sie erinnert daran, dass zu Zeiten des anstehenden Bürgerentscheides vielfach geäußert wurde, dass die Ansiedlung von famila die Geschäfte im Ort sterben ließe. Nun sind 7 Jahre ohne famila verstrichen und es zeigt sich, dass gerade wegen des fehlenden guten Nahversorgers die Käufer abgewandert sind und dies auch den kleinen Einzelhändlern geschadet hat. Wittes feste Überzeugung: „Durch famila werden nicht mehr so viele Jesteburger zum Einkaufen den Ort verlassen und das kommt auch anderen Gewerbetreibenden zugute.

Ich wünsche mir von Herzen, dass nun alle Gegner dieses Projektes – von außerhalb wie auch aus der eigenen Gemeinde heraus – im Sinne des Ortes Ruhe geben.“

Britta Witte

Chronik Festhallengelände (Schützen und famila)

 

1983 Erste Überlegungen zur Grundsanierung der Festhalle
1999 CDU legt Konzept für Grundsanierung und moderaten Aufwertung vor. SPD hält Sanierung für ausgeschlossen. FDP will ersatzlosen Abriss
2000 Auf Antrag CDU/Bürgerunion Ideenwettbewerb
2001 CDU sieht nach Wettbewerb Neubaulösung als nicht finanzierbar an. Sanierung Kostenvolumen ab 300.000.- DM
2002 Gutachter errechnet Sanierungskosten von min. 1,5 Mio. Euro. CDU setzt sich mit ihren Vorstellungen nicht durch. Der Pächter verlässt Restaurant und Halle
2003 Erste Ideen zur Verknüpfung von Festhalle und EDEKA
2004 Nach einem Eklat (Bgm. wird durch Kommunalaufsicht gerügt) und gegenseitiger Blockade einigen sich CDU und SPD schließlich auf den Neubau einer kleineren Halle und der Finanzierung durch den Verkauf von Teilen des Geländes an einen Investor zur Errichtung eines Supermarktes
2005 Einigung mit Schützen über die Festhallengröße scheitert
 

2005-2011

 

Viele Gespräche… bis sich schließlich mehrere Investoren um den Ankauf der Gesamtfläche bewerben und ein neues Gemeinde-Grundstück für die Schützen gefunden ist.

03.2011 Der Gemeinderat beschließt mehrheitlich den Verkauf des Festhallengrundstückes an famila.

CDU ja, SPD nein, FDP und Grüne in der Diskussion pro famila, in der Abstimmung enthalten

04.2011 Bürgermeister Heitmann tobt und verkündet in der Presse: „Ich werde den Vertrag über den Verkauf des Festhallengeländes an den Investor Famila nicht unterschreiben…“  – Hat er doch.
11.2011 Unterstützt von der SPD findet ein Bürgerentscheid statt. Ziel: Den Ratsbeschluss zum Verkauf des Festhallengrundstückes an famila rückgängig zu machen. Das Bürgerbegehren scheitert.
09.2012 Der Rat beschließt den Abschluss des ausgearbeiteten städtebaulichen Vertrages mit famila. Diesmal stimmen mit der CDU auch die Grünen, die FDP und der Bürgermeister (zwei weitere Enthaltungen aus der SPD).

 

Ein ganzes Bündel von Verträgen musste ausgearbeitet werden. Neben dem Vertrag mit famila, sind auch div. Verträge mit den Schützen zu schließen – Aufgabe Erbpacht, Aufgabe Dingliches Nutzungsrecht, Verkauf eines eigenen Grundstücks…

04.2013 EDEKA Dahlinger verlässt Jesteburg, Budnikowsky kommt
02.2014 Die Aufstellung des B-Plans war zeitaufwendig, die Abwägung zahlreicher Hinweise und Einsprüche noch mehr. Doch nun befürwortet der Gemeinderat mit großer Mehrheit den B-Plan (nur noch zwei SPD-Gegenstimmen)
07.2014 Hanstedt leitet Normenkontrollverfahren ein (Nur gegen Jesteburg, nicht gegen Erweiterung Ramelsloh)
09.2014 OVG gibt Eilantrag Hanstedt gegen B-Plan statt. Baugenehmigung für famila kann nicht erteilt werden.
08.2016 OVG Urteil –  B-Plan bezüglich Integrationsgebot unzulässig
02.2017 Wiederaufnahme des Bebauungsplanverfahrens

–          im neue RROP ist eine Ausnahme vom Integrationsgebot festgeschrieben die 100% auf die Situation in Jesteburg passt.

–          Famila reduziert die VK- Fläche von 3000 auf 2420qm

11.2017 Störfeuer aus der eigenen Gemeinde: UWG und FDP versuchen 5.000 qm VK-Fläche mit „Sandbargcenter“ am Jesteburger Osterberg durchzusetzen
05.2018 Gemeinderat beschließt mehrheitlich den neuen B-Plan. Parallel stellt famila einen Bauantrag
07.2018 Der B-Plan tritt in Kraft
10.2018 Famila erhält die Baugenehmigung